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So generieren Sie Mehrwert aus SAP-Daten

Was ist die „SAP Software“ und was sind „SAP-Daten“?

SAP gehört heute zu einem der größten Business Software Lieferanten weltweit. Zum Herzstück des Portfolios und Unternehmensursprung gehört die SAP ERP Software. Hier wurden über die Zeit diverse Versionen wie R/2 oder R/3, später u. a. Business Suite und in der neusten Generation S/4HANA angeboten. Neben ERP hat SAP weitere transaktionale Software bspw. für Customer Experience (CX) oder HR (Human Resources) und Personalmanagement zugekauft und (weiter-) entwickelt.

Während transaktionale Software Daten erzeugt, übernehmen Data Warehouse Lösungen die weitere Verarbeitung und Analyse. SAP selbst liefert dafür bereits seit den 90er Jahren entsprechende Lösungen.

Die Reise begann mit dem SAP Business Warehouse (BW), das später als SAP BW on HANA sowie in einer weiteren Entwicklungsstufe als SAP BW/4HANA (für mehr Informationen siehe BARC-Research-Note „Business Intelligence und Analytics mit SAP BW/4HANA“) angeboten wurde. Für die Umsetzung moderner analytischer Anforderungen stellt SAP eine eigenentwickelte Cloud-Data-Management-Plattform SAP Data Warehouse Cloud (DWC) zur Verfügung.

SAP Analytics Cloud (SAC) ist das strategische Analytics-Angebot bzw. BI-, Planungs- und Analytics-Frontend seitens SAP.

Damit sind SAP-Daten in transaktionalen SAP-Lösungen, SAP Data Warehouse-Plattformen als auch in SAP Analytics Cloud, welche über eine optionale integrierte Datenspeicherung verfügt, enthalten. Deren Auswertung kann auf unterschiedlichen Ebenen erfolgen und genügt i. d. R. den Anforderungen unterschiedlicher Nutzergruppen.

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Auswertung operativer SAP- und Nicht-SAP-Daten

Mitarbeiter:innen, die an der Ausführung der Kerngeschäftsprozesse beteiligt sind, sind typischerweise an tagesaktuellen Daten aus operativen Anwendungen interessiert. Im Fall von SAP wären es Systeme wie S/4HANA oder SuccessFactors. Non-SAP-Systeme könnten Salesforce, Google Analytics oder Marketo sein.

Je nach Aufgabengebiet finden sich Auswertungsmöglichkeiten direkt in den transaktionalen Systemen, die von dem Hersteller angeboten werden. Alternativ existieren Schnittstellen oder Speziallösungen, die basierend auf den operativen Daten entweder direkt im System (embedded) oder in einer Frontend-Lösung die Daten visualisieren.

SAP nutzt für diese operativen Anwendungsfälle die eigene Lösung SAP Analytics Cloud (SAC). Für einige eigener Systeme wie S/4HANA liegt bereits vordefinierter Content in Form von Datenmodellen und Dashboards vor, der Kunden einen schnellen Überblick über das Tagesgeschehen gibt.

Anforderungen an die Auswertung von SAP- und Nicht-SAP-Daten

Sobald Daten aus mehreren, unterschiedlichen Systemen benötigt werden, gilt es diese miteinander in Verbindung zu bringen bzw. zu verknüpfen. Insbesondere auf taktischer und explorativer Ebene sind viele Nutzer:innen aus Fachbereichen an System-übergreifenden und häufig auch historischen Daten interessiert. Diese benötigen je nach Aufgabenfeld und Branche einen umfassenden Blick über diverse Themenbereiche wie Finanzen, Kunden, Produktion oder Logistik. Diese Anwender:innen fordern entsprechend die Nutzung von SAP- und Nicht-SAP-Daten in einer verknüpften Form, um das Geschäft steuern und die Unternehmensstrategie entsprechend umsetzen zu können.

Die Herausforderungen bei der Nutzung der SAP-Daten sind auf diverse Gründe zurückzuführen. So sind einige SAP-Systeme über Zukäufe entstanden und verfügen dadurch über eigene Datenmodelle, welche es mit den anderen SAP-Daten erst zu verknüpfen gilt. Zudem verfügt jeder SAP-Kunde über weitere Nicht-SAP-Daten

Diese stammen nicht zwingend aus ERP-Systemen, sondern sind zunehmend auch Maschinen-generiert und Mensch-generiert. Die Speicherung, Verarbeitung und Auswertung dieser IoT und „Big Data“ beschäftigt Unternehmen bereits seit einigen Jahren und ermöglicht neuartige Auswertungen, die über die „klassische“ Finanzwelt hinausgehen. Diese moderneren Einsatzszenarien werden aus diversen Gründen, u. a. Speicher-bezogenen, häufig nicht mit SAP-Technologien umgesetzt.

Die Datenanbindung und -verarbeitung erfolgt häufig in Datenmanagementwerkzeugen. Diese können je nach Einsatzzweck und Datentyp unterschiedlich konzipiert sein.

Datenmanagement mit SAP-Lösungen

Einige Einsatzszenarien, bspw. für Historisierung oder Sammlung einer Vielzahl an Daten, erfordern die Extraktion und das Laden der Daten in zentrale Datenspeicher wie Data Warehouse oder Data Lake, um sie dort für Analysezwecke aufzubereiten.

Die Verlagerung der Daten in die Cloud und deren rasantes Wachstum in Bezug auf die Volumina und Typen, begannen die Hersteller – so auch SAP – mit der Konzeption moderner cloudbasierter Plattformen, die der geänderten Anforderungslage genügen. Moderne Datenmanagement-Plattformen müssen in der Lage sein die Daten nicht nur zu integrieren, sondern auch für gewisse Szenarien nur einen virtualisierten Zugriff (bspw. auf On-Premise-Daten) oder Zugriff auf Streaming-Daten anzubieten.

Zudem stehen die Unternehmen weiterhin vor der Herausforderung diese Vielzahl und Varietät an Daten für die Fachanwender:innen zugänglich zu machen. Es gilt nicht nur, diese in verständlicher Sprache bspw. mittels semantischer Schichten bereitzustellen, sondern auch, bspw. unter Nutzung von Catalog-Features, auffindbar und nutzbar zu machen.

Insbesondere SAP DWC wurde konzipiert, um mithilfe des integrierten Moduls SAP Data Intelligence, ehemals SAP Data Hub, SAP-Daten mit Nicht-SAP-Daten zu verknüpfen und für Analytik bereitzustellen. Fachanwender:innen bzw. Business User können auf die in DWC integrierte semantische Metadaten-basierte Abstraktionsschicht zugreifen und so die Daten nach Belieben abfragen.

Auswertung von SAP-Daten

Neben den erläuterten Herausforderungen im Zusammenhang mit der Verknüpfung operativer SAP- und Non-SAP-Systeme möchten viele Bestandskunden von SAP BW und BW/4HANA ihre SAP Data Warehouse Daten mit Nicht-SAP-Daten verknüpfen. Hier liegt die Problematik nicht nur in deren Verbindung (für die bspw. DWC eingesetzt werden könnte), sondern auch in deren Zugriff.

Letzter Punkt bezieht sich zum einen auf die proprietären Schnittstellen dieser Plattformen, die die Auswertung erschweren. Hier gilt es je nach Szenario die bestmögliche Option aus SAP- oder Non-SAP-Lösungen zu erarbeiten. Zudem sollten Kunden je nach Einsatzszenario und Plattform auch diverse Lizenz-Themenstellungen beachten.

SAP DWC wurde im Vergleich zu BW oder BW/4HANA als offene Datenmanagement-Plattform konzipiert und kann damit potenziell mit mehr Werkzeugen ausgewertet werden. Im eigenen Portfolio arbeitet SAP derzeit an einer engeren Integration zwischen SAP Analytics Cloud und SAP Data Warehouse Cloud.

SAC wurde u. a. auf die Zielgruppe Business Users zugeschnitten, um der sich ändernden Aufgabenverteilung zur Erstellung von BI-Content und dessen zunehmender Generierung im Fachbereich gerecht zu werden. Insbesondere im Zusammenhang mit DWC kann die Lösung Unternehmen eine skalierbare Plattform für Planungs-, Predictive- und BI-Szenarien bieten und die Verarbeitung von SAP- und Non-SAP-Daten ermöglichen.

Alternative Software zur Nutzung von SAP-Daten

Neben der SAP Software setzen viele Dritthersteller auf Spezialkonnektoren zur Anbindung von SAP-Daten. Insbesondere für die proprietären SAP BW und BW/4HANA Plattformen existieren von einigen Herstellern Konnektoren, die sowohl die Live-Nutzung als auch die Integration bzw. den Abzug der Daten ermöglichen.

Das Spektrum reicht hier von Backend-Anbietern, die im Datenmanagement-Umfeld die Daten der Auswertungsebene oder anderen Datenmanagement-Lösungen bereitstellen bis hin zu Frontend-Lösungen (Analytics-Software), die deren Visualisierung und Analyse ermöglichen.

Als unabhängiger Marktanalyst führen wir regelmäßig Befragungen durch. Die Daten unseres letzten BI & Analytics Survey zeigen welche Frontend-Lösungen Kunden zum Zugriff auf SAP BW und BW/4HANA einsetzen (siehe Abbildung 1).

So generieren Sie Mehrwert aus SAP-Daten
Abbildung 1: Welche Frontend-Lösungen nutzen Sie mit SAP BW oder SAP BW/4HANA (Quelle: The BI & Analytics Survey, n=186)

Aufgrund der beschriebenen Schnittstellenproblematik dieser Plattformen, ist es nicht verwunderlich SAP Software an ersten Plätzen zu sehen. Dies könnte sich mit zunehmender Nutzung von DWC zukünftig ändern.

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Ein Beitrag von:

Larissa Baier
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